Beitrag 26.07.2011 12:30

Open Air Kino im Nittel-Hof, Freitag, 2. 9.

Gemeinsam mit dem Volxkino zeigen wir auf der Grünfläche im Jugendzentrum Marco Polo am Freitag, den 2. September, um 20 Uhr, bei freiem Eintritt:

C´EST LA VIE – SO SIND WIR, SO IST DAS LEBEN – LE PREMIER JOUR DU RESTE DE TA VIE

FR 2008, 114 min

Regie: Rémi Bezançon, mit Jacques Gamblin, Zabou Breitman, Déborah François, Marc-André Grondin, Pio Marmaï, u.a.

Charmant, ja. Turbulent, allerdings. Fröhlich, durchaus. Aber leichtfüßig? C'est la vie ist keine dieser typisch französischen romantischen Familienkomödien, der man nur luftig-lockere Attribute unterstellt. Die Geschichte ist alles andere als trist oder langweilig - doch das Leben ist eben so, wie es ist, und da gehört die Schwermut genauso dazu wie der Übermut.
Marie-Jeanne (Zabou Breitman) und Robert Duval (Jacques Gamblin) haben drei ganz normale Kinder: Albert (Pio Marmaï), den ernsthaften Ältesten, der alles richtig machen möchte. Raphaël (Marc-André Grondin), das Sandwichkind, das durch eklatantes Nichtstun und gelegentliche irre Ideen auffällt. Und Fleur (Déborah François), die sich hässlich findet und alles Mögliche versucht, um sich und ihr Leben umzukrempeln. Die Duvals sind eine Familie, wie es viele gibt. Und wie in jeder Familie, so gibt es auch bei den Duvals Momente, in denen alles möglich scheint, und in denen sich das Leben in eine andere Richtung weiterbewegt als bisher. Fünf solcher Wendepunkte erzählt dieser Film, dessen französischer Titel übersetzt Der erste Tag vom Rest deines Lebens heißt. Denn es kann immer der nächste Tag sein, ab dem alles anders ist.
In Frankreich ist die berührende und witzige Familiengeschichte ein Millionenerfolg und räumte bei den Césars, dem wichtigsten französischen Filmpreis, gleich dreifach ab, in gleich neun Kategorien war der Film nominiert. Regisseur und Drehbuchautor Rémi Bezançon erzählt etwas, von dem er wirklich Ahnung hat: Er hat selbst drei Geschwister, und viele der Situationen und Emotionen im Film kommen aus seiner eigenen Erfahrung: „Meine eigene Familie ist mir sehr wichtig, und auch wenn der Film nicht wirklich autobiografisch ist, wollte ich auf meine Art meiner Familie eine Hommage widmen", erläutert Bezançon: „Ich habe mich immer gefragt, wer ich wohl heute wäre, wenn ich von anderen Eltern großgezogen worden wäre - sicher ein ganz anderer Mensch, aber wer?" Wie bestimmt die Familie über den eigenen Lebenslauf? Mit den Figuren der Familie Duval geht Bezançon der Sache auf den Grund, jedes Familienmitglied wird einen Tag lang begleitet. Für den melancholischen Albert ist es jener Tag im Jahr 1988, an dem er endlich von daheim auszieht in eine Dachkammer über der Wohnung seines grantigen Großvaters. Fleur wird an dem Tag 1993 begleitet, an dem sie beschließt, ihre Unschuld zu verlieren, und Mittel zum Zweck ist ausgerechnet ein rüpelhafter Möchtegern-Kurt Cobain. Der ewige Tagedieb Raphaël schließt 1996 mit seinem Großvater über einem Glas Bordeaux Freundschaft und erbt von ihm die Liebe am Wein. Mama Marie-Jeanne fühlt sich 1998 von ihrem Mann ungeliebt und nicht mehr begehrt - und begeht fast einen furchtbaren Fehler. Und Papa Robert, der Taxifahrer, dem sein Vater immer Unfähigkeit vorgeworfen hat, erfährt 2000 etwas, das sein Leben für immer verändern wird. Wie das Leben eben so spielt...
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